Spitz und Dürnstein: Ein Kurzurlaub am Fahrrad in der Wachau

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Am zweiten Tag unseres Kurzurlaubs ist es nach einem ausgiebigen Frühstück Zeit für die erste richtige Radtour nach dem vorsichtigen Gewöhnen ans Gerät vom Vortag.

Wir packen die Räder aufs Auto und fahren zum Startpunkt nach Emmersdorf ans linke Donauufer. Zum Radfahren mit dem Auto zu anzureisen hat zwar was Dekadentes, aber ich will nicht schon nach den ersten zehn Kilometern von der mühsamen Bewältigung der Hügel vor Melk frustriert und geschlaucht sein.

Emmersdorf liegt direkt am Donauufer, der Radweg führt von dort aus ohne große Höhenunterschiede bis nach Krems, unserem heutigen Tagesziel.

Die Orte am linken Donauufer tragen klingende Namen: In Willendorf wurde die steinzeitliche Venus gefunden, das Denkmal für die Vergänglichkeit von Schönheitsidealen. Über Spitz mit dem auffällig bunt gedeckten Kirchdach führt der Radweg mitten durch die Weinbauterrassen der Wachau weiter bis nach Weissenkirchen. Der kastanienbaumbeschattete Gastgarten des Heurigenbetriebs Wang lockt mit einem großen Sommerg’spritzten zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts, das Thermometer zeigt schließlich fast 30 Grad an.

Durch Dürnstein, das im Mittelalter Richard Löwenherz – nicht ganz freiwillig – zu Gast hatte, darf selbst das Fahrrad nur geschoben werden, weil die engen Gassen touristisch gut besucht sind. Dürnstein ist allerdings der einzige Ort auf der ganzen Strecke, der diese magnetische Anziehungskraft auf Reisegruppen und Sightseeing-Besucher ausübt. Damit erinnert die Durchfahrt durch Dürnstein an die Salzburger Getreidegasse, bis hin zu den kleinen Läden, die immer noch Kleinbild-Filmmaterial und Fotobatterien anbieten.

In Krems erreichen wir das Passagierschiff „Wachau“, das uns in 80 Minuten wieder zurück nach Spitz schippert. Den restlichen Rückweg fahren wir wieder mit dem Rad. Gestrampelte Kilometer: Rund 55. Heuriger des Tages: Hick.


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