Textpattern 4.0.4: Alles bleibt besser

Datum

Rund zehn Monate sind seit der Veröffentlichung von Textpattern 4.0.3 vergangen, und heute wurde das Resultat aus der inzwischen geleisteten Entwicklungsarbeit veröffentlicht: Textpattern 4.0.4.

Was kommt, was bleibt?

Kompatibilität

Das Wichtigste zuerst: Textpattern 4.0.4 bietet kein „Killer-Feature“.

Buchstäblich. Ich kann das Update auf jeder Website, die mit einer der offiziell veröffentlichten Vorgängerfassungen betrieben wird, gefahrlos anwenden. Die Seitenvorlagen sind unverändert weiterverwendbar, jedes meiner selbstprogrammierten Textpattern-Plugins funktioniert ohne Abstriche, und auch die Großzahl aller anderen von mir in Webdesign-Projekten eingesetzten Plugins braucht keine Pflege.

Leistungssteigerung

Pimp my website, Textpattern!

Erstmals liefert Textpattern mit dieser Version das Datum der letzten Veränderung an einer Site an den Browser des Besuchers aus (via „Last-Modified“-Angabe im HTTP-Header). Bereits geladene und seither nicht veränderte Inhalte werden damit vom Browser gar nicht noch einmal angefordert, damit spart man gleichzeitig Bandbreite und erhöht die Darstellungsgeschwindigkeit. („Pimp My…“ is possibly © MTViva.)

Vereinfachungen für den Autor

Dem Backend von Textpattern war an verschiedenen Stellen anzumerken, dass mehrere ProgrammiererInnen an der Entwicklung beteiligt waren und darunter die Einheitlichkeit und Durchgängigkeit zu leiden hatte. Mit der Version 4.0.4 sind diese Differenzen weitgehend behoben und die gesamte administrative Oberfläche präsentiert sich nun stärker wie bisher aus einem Guss:

  • Jede Auflistung von Inhalten wie Artikeln, Dateien oder Bildern ist sortierbar und durchsuchbar.
  • Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit sind teilweise Details zu- und wegschaltbar.
  • Das Verfassen der Texte ist mit der Hilfe von Textile – wie bisher – eine Freude. Textile selbst wurde geringfügig renoviert und um einige wenige Elemente ergänzt:
    • bc.. und bq.. leiten Code- beziehungsweise Zitatblöcke über mehrere Absätze ein.
    • pre. startet ein <pre>-HTML-Element (!)
    • Komplexere Textile-Arrangements können mit der Hilfe von eckigen Klammern eindeutiger entschlüsselbar gemacht werden. Zum Beispiel wird "[!img(alt)!]":target auf <a href="target"><img src="img" alt="alt /></a> umgesetzt.
    • Wenn alle Stricke reißen, kann Textile für einen bestimmten Textblock über eine Auszeichnung mit == ... == oder <notextile> ... </notextile> komplett ausgeschaltet werden.

Mehr Möglichkeiten für den Webdesigner

Obwohl bestehende Templates nicht angepasst werden müssen, sind doch in die Textpattern-Tags etliche Neuerungen eingeflossen, die die Anwendungsmöglichkeiten verbreitern.

Beispiele:

  • section_list glänzt mit den neuen Attributen exclude und sections zur genaueren Einschränkung der aufgelisteten Sektionen, während das Attribut active_class die Zuordnung einer CSS-Klasse zum aktiven Listenelement erlaubt. Die Definition von einfachen Navigationsmenüs ist also mit nur einem einzigen Tag möglich.
  • article_image kann das Artikelbild in Originalgröße oder auch als Thumbnail ausgeben.
  • feed_link kann jetzt sowohl im <head>- als auch im <body>-Element eingesetzt werden.

Alle Neuerungen an den Tags sind in der Textpattern-Dokumentation mit dem Markerl [4.0.4] gekennzeichnet.

Simpel

Der Updatevorgang ist einfacher nicht vorstellbar: Textpattern downloaden, die bestehenden Dateien am Webserver mit den neuen Fassungen überschreiben und im Backend einmalig den Update der Sprachtabelle durchführen. Vorsichtige Naturen erstellen natürlich vorher ein Backup der Datenbank und prüfen nach dem Update, ob Artikel nach dem erneuten Speichern noch identisch wie vorher in HTML umgesetzt werden. Weil: Verbesserungen in Textile führen unter Umständen zu einer veränderten Interpretation von etwas abwegigeren Textile-Konstruktionen.

Die Verwendung des Last-Modified-Headers muss ausdrücklich eingeschaltet werden. Dazu sollte man aber erst ein wenig testen, ob die Site unter diesen Umständen alle Inhalte richtig darstellt. Kandidaten für Probleme hier sind alle Plugins, die bei jedem Aufruf der Seite neue Inhalte liefern, wie etwa die beliebten „Zufallsbild“- oder „Zitat des Tages“-Spielereien. Die kommen im Fall von wiederholten Aufrufen durch den selben Besucher ja gar nicht mehr zu Zug.

The future’s so bright, I’ve gotta wear shades…

Das Ende der Fahnenstange ist natürlich nicht in Sicht. Während der Entwicklung der Version 4.0.4 wurden bereits einige weitere, zukünftige Verbesserungen probiert und auch wieder verworfen, zum Beispiel die den jeweiligen Landessitten entsprechende Darstellung von Anführungszeichen und Apostrophen. Man würde nicht meinen, welche Unterschiede in der Zeichensetzung innerhalb der von Textpattern unterstützten Sprachen und lokalen Konventionen existieren.


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