It Might Get Loud

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„It Might Get Loud“ ist ein Liebesfilm. In allen Bedeutungen des Worts: Ein Film voll Liebe, und ein Film über die Liebe.

Die Liebe zur Stromgitarre.

Drei Gitarristen aus drei Generationen kommen in einer Filmhalle zusammen, hocken auf einem Wohnzimmerdekor aus der Requisite inmitten von Verstärkern, Effektgeräten und anderem Elektroschrott und erzählen, zeigen was vor und blähen die Brust mit Musikerstolz: Jimmy Page, The Edge, Jack White. Um sie herum kreist die Kamera und schaut den dreien auf die Lippen.

Dazwischengeschnitten werden herzerweichende Homestories, in denen jeder der drei seine persönliche Erweckungsgeschichte malt: Jimmy Page zieht als Knabe mit seinen Eltern in ein neues Haus, und da war diese Gitarre, die von den Vorbesitzern zurückgelassen worden war. The Edge steht vorm Schaufenster der und findet die Explorer, die ab dann den Sound von U2 definiert. Jack White nagelt einen Stahldraht an ein Holzbrett, klemmt eine leere Colaflasche darunter und schließt einen Pickup an.

Viele Jahre später fängt die Kamera das Glitzern in den Augen ein, wenn jeder der drei von diesem Moment erzählt – dem Moment der ersten Liebe zum Instrument, das ab dann zum Mittelpunkt des Lebens wird.

Und hier kommt die der zweite Aspekt dieses liebevollen Films zum Tragen: Die Liebe, mit der die Filmemacher ihre Akteure einfangen, wie sie den Zuschauerblick über die Griffbretter und Schallbretter führen. Die Finger Jack Whites über die Saiten. Edge beim Stöbern in 25 Jahre alten Cassetten mit den ersten Versuchen, das perfekte Riff für „Where The Streets Have No Names“ zu finden. Und Jimmy Page an der Luftgitarre zu „Stairway To Heaven“.

Da geht einem das Herz auf.


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