Kennst du den? Sitzen sich zwei Norweger mit einem Tampon auf ihrer Schädeldecke gegenüber. Sagt der eine: „—“. Sagt der andere: „—“
„Nord“ ist ein Roadmovie im Schnee. Jomar ist psychisch angegriffen und leidet unter Angstzuständen. Eigentlich würde er am liebsten auf immer in der kuscheligen Heilanstalt wohnen, aber die Ärzte dort wollen ihn lieber der rauen Wirklichkeit aussetzen. Also bedient er den Skilift im Ort – und sich selbst gern bei der Schnapsflasche.
Schnaps ist auch der einzige Proviant, den Jomar auf seine Motorschlittenreise in den Norden mitnimmt. Er will seinen kleinen Sohn besuchen, das unbekannte Ergebnis der zerbrochenen Beziehung. Ohne Plan, dafür immer der Kompassnadel nach, trifft Jomar auf isolierte norwegische Teenager, ein Panzerbataillon beim Wintermanöver und auch auf den jungen Mann mit dem Tampontrick.
Und der geht so: Rasiere eine kleinen Fleck deiner Schädeldecke frei von Haaren, etwa so wie bei einer Mönchstonsur. Kratze die freigeworden Haut mit Sandpapier auf. Tränke ein Tampon in Schnaps, lege es auf die offenen Kratzer und fixiere es mit einem Stück Ducktape. Dann warte, bis die Wirkung einsetzt.
So ein Film ist „Nord“.